DIE „FÜNFTE“ JAHRESZEIT –
NÄRRISCHES TREIBEN MIT DEM HUND
ein Beitrag von Ute Klubert, Redaktion „der Terrier“ im Klub für Terrier (KfT)
Mit dem 11.11. des vergangenen Jahres hat traditionell die fünfte Jahreszeit begonnen.
Die Karnevalisten unter den Hundefreunden- und Besitzern bereiten sich mit Inbrunst auf diese Zeit vor.
Viele Halter wollen dabei nicht auf die Verkleidung ihres Hundes verzichten und so konnte man einen Trend zu Hundekostümen schon in den letzten Jahren erkennen.
Wer hier noch den Kopf schüttelt, mag einmal mit offenen Augen durch die Läden des Faschingshandel gehen. Längst hat man sich hier auch auf Hundebekleidung für die närrischen Tage eingestellt. Ob nun als Frosch, Biene Maja oder Spiderman, ein Gewand im Piraten oder Skelettoutfit, dem Hundebesitzer wird eine große Auswahl angeboten. Beliebt sind auch Partnerlook Varianten. Und das extravagante Frauchen greift auch gerne einmal tiefer in die Tasche und blättert für den geliebten Vierbeiner einige Hundert von Euros für das Hundeensemble auf den Ladentisch.
Ob dies empfehlenswert ist bleibt offen.
Hunde können unter Umständen irritiert, ängstlich bis aggressiv auf die ausgefallene Kostümierung von Herrchen oder Frauchen reagieren, wenn diese auf einmal Maske oder weite Gewänder tragen und für den Vierbeiner nur noch am Geruch und der Stimme zu erkennen sind.
Viele Kostüme, die in den Augen der Besitzer perfekt und originell erscheinen, passen dem Hund nicht, schränken ihn in seiner Bewegungsfreiheit ein und sind für ein längeres Tragen denkbar ungeeignet. Neben Scheuerstellen und ungewohnter Wärme besteht die Gefahr, dass sich der Hund an der Karnevalskleidung verletzt, in den Schnüren verheddert oder gar stranguliert.
Viele Hundehalter finden sich dann in einer Tierarztpraxis wieder, weil der Vierbeiner sich den Faschingsdress selbst ausgezogen hat, eventuell Teile zerbissen und verschluckt hat.
Verdeckt eine Verkleidung Rute oder Ohren, kann die Kommunikation der Hunde untereinander erschwert werden. Faschingsumzüge läuten den Höhepunkt des närrischen Treibens ein. Ungewohnter hoher Geräuschpegel durch laute Musik und lärmende Menschenmassen bereiten den Hunden meistens Stress – von Spaß kann hier keine Rede sein. Die Belastungsgrenze ist schnell erreicht. Neben den Umzugswagen stellen herumliegende Glasscherben und geworfene Süßigkeiten eine zusätzliche Gefahrenquelle dar. Verantwortungsbewusste Tierhalter sollten sich gut überlegen, ob sie ihren Hund auf einen Umzug oder eine Karnevalsveranstaltung mitnehmen.
Ersparen Sie ihrem Hund das Geschubse und Gedränge in der Menschenmenge. Alkoholisierte Menschen verhalten sich dem Hund gegenüber oft falsch. Beißereien, hervorgerufen durch eine Übersprungshandlung oder daraus provozierte Aggressivität des Hundes, können so leicht vermieden werden.
Im schlimmsten Fall erleidet ihr Vierbeiner durch den hervorgerufenen Stress ein Trauma und die Lebensqualität wird nachhaltig herabgesetzt.
Selbst Karnevalsumzüge in Wohnortnähe ängstigen viele Hunde, ohne dass sie daran aktiv teilnehmen.
Alternative für Hund und Halter:
Wer auf den Faschingsspaß mit Hund nicht verzichten möchte, sollte eine kleine Narrenveranstaltungen, am besten im privaten Rahmen, dazu wählen. In einer für den Vierbeiner gewöhnten Umgebung (Hundeplatz, Reitplatz, private Hundegruppen) und einem moderaten Outfit, wie kleine Schleifen oder Fliegen am Halsband oder Geschirr, können durchaus Freude bringen. Dem Partner Hund ist die „kleine Maskerade“ letztendlich egal, er wird sich immer als Hund fühlen, und als solcher möchte er behandelt werden. Haben Sie zu einer Party mit viel Stimmung in ihren privaten Räumen eingeladen und für ihren Hund besteht dann keine Rückzugsmöglichkeit, ist es ratsam, auf einen nicht Fasching feiernden Hundesitter, Familie und Bekannte zurückzugreifen und den Hund auszuquartieren.
Oder sie planen die Party generell bei hundelosen Freunden.
Helau und Alaaf!
Ute Klubert
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